Sommer, Sonne, Feuerwehr - Das Rock Harz 2010
2010 fand nun bereits zum 8. Mal das Rock:Harz Open Air auf dem Flughafen Asmusstedt statt. Genaugenommen ist es erst das 2. Jahr, dass es in Ballenstedt stattfindet, zuvor war es in Osterode die Jungs waren aber einfach (aus meiner Sicht aus) einmal übern Berg gewandert und so näher in meine Richtung =) Ich durfte wie letztes Jahr auch wieder dabei sein, und so folgt nun mein Bericht.
Zunächst einmal zum positivem (???): Dem Wetter. Es war einfach ekelhaft gut. Nachdem es die anderen 7 Jahre jedes mal geregnet hatte wie aus Eimern, gab es dieses Jahr ununterbrochenen Sonnenschein. Die Temperaturen erreichten bereits morgens locker die 30°C Marke und auch in der Nacht gab es keine nennenswerte Abkühlung. Die einzige Abkühlung lieferte die Security, indem sie immer wieder für künstlichen Regen sorgten. Das Gelände war wie auch letztes Jahr der Sportflugplatz Asmusstedt und es war ein Campen direkt am Bühnengelände und auch mit dem Auto möglich. Die Parkeinweisung lief problemlos und die Wartezeiten waren meinem Empfinden nach sehr erträglich. Weiterhin positiv fand ich das diesjährige Festivallbändchen. Schlichtes Blau-Grau und vor allem keine Werbung wie letztes Jahr der riesige Schriftzug einer Onlinevideothek- könnten nicht alle Bändchen so sein? Angereist am Mittwoch hatten wir auch Zeit einmal auf den angrenzenden Berg zu pilgern und zuschauen, wie sich das Gelände langsam füllte. Weiterhin hatte man dort oben einfach einen wunderschönen Ausblick über die ganze Umgebung und man konnte sogar bis zum Brocken blicken. Die frische Brise machte sogar die pralle Sonne etwas erträglich. Nun noch eine Nacht schlafen und die laute Musik konnte beginnen. Musik kam wie immer von 2 Bühnen, welche technisch identisch ausgestattet waren, und direkt nebeneinander standen. So gab es immer die gleichen Sound und man konnte binnen weniger Minuten von der einen Band einige Schritte zur Seite gehen um die nächste Band zu sehen. Es gab keinerlei Überschneidungen so brauchte man keine Angst haben etwas zu verpassen. Am Mittwoch konnte man das Deuschland-Spiel beim Rock-Harz-Puplic-Viewing verfolgen... leider war es ja nicht so gut für die Deutschen ausgegangen. Der Stimmung auf dem Campingground tat dies aber keinen Abriss.
Der Donnerstag begann recht spät, nämlich erst um 14:30 Uhr und bereits mit einem LineUp Wechsel. So war die erste Band nicht wie angesagt 'John Tennis', sondern die Nachwuchsband 'Meine Stunde Null'. Daraufhin folgten Vice. Mein erstes Highlight war die Band Van Canto, welche bekannte Musikstücke neu interpretierten nämlich (abgesehen vom Schlagzeug, welcher sogar die Snaire gespalten hatte) ganz ohne Instrumente. Und man hat nicht gemerkt, dass es keine Gitarren gab, alles würde mit mit dem Mund erzeugt. Gespielt wurden Knaller wie 'Master of Puppets' (Metallica), 'The Bard's Song' (Blind Guardien), 'Kings of Metal' (Manowar) und 'Fear of the Dark' (Iron Maiden). Man erkannte, dass die "Instrumente" anders klangen, aber wenn man die Augen geschlossen hat, hätte man nicht gemerkt, dass es wirklich rein mit Stimme entstanden war. Einige Bands später wurde es finnisch auf der Bühne. Sonata Artica betraten leider mit 10 minütiger Verspätung die Bühne, da es Soundprobleme hab. Gespielt wurden unter anderen die Songs 'Fullmoon', 'Last drops falls' und 'Don't say a word'. Abgerundet wurde es mit einem Chorgesang zum 'Wordka-Skit'. Viel zu lange habe ich sie nicht mehr gesehen, aber nun war es endlich wieder so weit. Nahm alles mit ihnen den Anfang meiner fotografischen Laufbahn, werden sie nun aber nicht das Ende bedeuten. The Riders of the Apokolypse- Die Apokalyptischen Reiter. Den Anfang machte Sir G mit einem Drum Intro, sodass Dr. Pest wieder einmal einen SM-typischen Auftritt an den Tag legen konnte bis er sich in seiner Keyboardschaukel niederließ. Daraufhin betraten Volk-Man am Bass und der neue Gitarrist Ady die Bühne, bis endlich der Wirbelwind Fuchs anfing zu singen. Leider fingen dann bereits die ersten Probleme an. So funktionierte das Gesangsmikrofon nicht, sodass Fuchs auf eines mit Kabel ausweichen musste. Sichtlich verärgert warf er das kaputte Mikro über die Bühne. Während des Konzertes trat er dann öfter auf das Kabel, sodass es immer wieder Soundaussetzer gab- Schade. Dennoch war es ein Reiter Typischer Auftritt, welcher seinen Höhepunkt erreichte, als der alte 'Seeman' sich sogar 3 Damen auf die Bühen holte. Zudem verteilte Fuchs etliche Sonnenblumen ins Publikum. .. welchem armen Bauern die wohl vom Feld geraubt hatte :-) Auch gab es wieder eine Surffraktion des Soundtechnikers auf einem Schlauchboot, welches allerdings Schiffbruch erlitt. Etliche Bälle, die dann vom Publikum umher geworfen wurden rundeten das Reiter-Paket ab. Als Zugabe durfte noch einmal richtig ausgerastet werden zu 'kleiner Wicht'. Die komplette SetList findet ihr am Ende des Beitrages. CO Headliner des Abend waren dann Edguy bis es dann mit dem Headliner Feuerengel heiß wurde. Geliefert wurde ein sehenswertes Rammstein-Cover-Konzert, und wo "Rammstein" sind, ist auch Feuer. Die Show begann bereits mit Feuer, es wurde noch heißer, sodass zeitweise sogar die Lichttechnik in Flammen stand. Gespielt wurden alte, sowie neue Leider von Rammstein. Zum Lied 'Du hast' bekamen die Zuschauer- ich auch- plötzlich ganz weiche Knie. Als Teil der Feuershow rasten 2 Raketen nur wenige cm über den Köpfen von der Bühne zum Licht-Zelt. Was aussah, wie quer geschlagene Raketen waren sehr geil inzinierte Raketen, die geführt an einer Schnur über die Köpfe rasten. Auch hier findet ihr die komplette Setlist am Ende des Beitrages. Es sind ausschließlich Rammstein Cover gewesen. Die Meinung über den Auftritt gingen auseinander. Die einen fanden sie passend, die andere einfach eine billige 1zu1 Rammsteinkopie. Für die ganz Feierwütigen gab es dann noch im Zelt eine Aftershowparty- das war der Donnerstag.
Eine weite viel zu warme Nacht im Zelt und es war schon Freitag. Opening war dieses mal bereits um 11Uhr. Leider gab es hier wiedermal ein Lineup Wechsel, welches ich sehr bedauerlich fand. So verspäteten sich die V8Wankers, sodass die Excrementory Grindfuckers vorverlegt wurden. Und genau aus diesem Grund habe ich sie verpasst. Gerne hätte ich die Grindfuckers mit ihrem Happy-Grind gesehen, aber der Wechsel würde leider nur spärlich angekündigt und ging daher an uns- und vielen anderen- vorbei. Zu fortgeschrittener Uhrzeit kamen dann die Bands, zu denen die Meute richtig abging. Den Anfang machten Equilibrium. Trotz neuem Sänger gab es keine Patzer und die Stimmung war am Überkochen. Nicht umsonst hat sich jeder über die Abkühlung durch die Feuerwehr gefreut. 'Blut im Auge' und künstlicher Regen, und die Menge wurde gerockt. Nachdem die Niederländer Delian die RockStage wieder freigegeben hatten, kamen Legenden auf die Bühne- Peavy Wagner, Victor Smolski und Andere Hilgers, oder kurz Rage. Leider ohne das Lingua Mortis Orchester, welches allerdings zum Lied 'empty hollow" vom Band eingespielt. Außerdem wurde 'war of the world' gespielt. Nach Vader folgte wieder auf der RockStage Oomph aus Braunschweig. Dero unterhielt wieder die Masse und huschte wie ein Flitzebogen über die Bühne. Zu 'Fever' (einem Cover, dessen Original ich leider nicht kannte) legte Dero eine kleine Surfrunde ein. Daraufhin folgten 2 Lieder, die nur Akustisch vorgetragen wurden: 'Sex hat keine Macht' und 'Auf Kurs'. Das Ende machten 'Augen auf!' und 'Sandmann' welches mit 'enter sandman' von Metallica beendet wurde. Die komplette Setlist von Oomph findet ihr auch am Ende des Beitrages. Der Abend endete noch mit Therion, Kreator und Marduk. Wiedereinmal gab es für die, die nicht genug bekommen konnten, eine Aftershow Party.
Der Samstag begann für mich mit Black Messia. Wieder war es eigendlich viel zu heiß, sodass bereits Wasser versprüht wurde.Es folgte, wie sollte es anders sein, wieder ein spontaner Lineup Wechsel. End Of Green sollten eigentlich etwas später am Abend auftrete, fielen aber komplett aus. Daher wurden Varg auf den Platz von End Of Green Verlegt und an ihre Stelle traten BigBall, welche spontan eingesprungen waren. Sie spielten typischen AC/DC-Sound gepaart mit etwas härteren Nummern,die schon fast ins Black Metal gingen. Etwas später folgte dann der Deutsch-Koreanisch Beitrag von Krypteria. Anfangs in einem Weißem Brautkleid, welches einen wunderschönen Kontrast zu den schwarzen Haaren lieferte, betrat Ji-In Cho die Bühne. Aber das Brautkleid behielt sie nicht lange an und es offenbarte sich eine sehr enge, schwarze Lederkombi. Direkt danach kamen sie endlich, lange erwartet - Varg. So böse sie auch aussehen, hatten sie doch ein Herz für die ganzen fleißigen Headbanger und haben munter eine Flasche Wasser nach der Anderen in das Publikum geworfen. Auch nett- jedes mal gab es eine kleine Dusche für die Anwesenden Fotografen :-D Es folgten die Durchstarter aus Schweden- Sonic Syndicate. Mit neuem Sänger stellten sie auch kurz ihr kommendes neues Album vor. Dennoch durften alte Lieder wie 'Blue eyed Friend' und 'Denied' nicht fehlen. Auch 'Jack of Diamants' vom derzeit noch aktuellem Album wurde gespielt. Nach einem kurzem Abstecher zu Ensiferum sollte eigentlich die Eiszeit beginnen... Zumindest war der Eisbrecher unterwegs. Den Temperaturen tat dies allerdings keinen Abriss, was man direkt daran merkte, dass der Checker und seine Mannen nicht, wie gewohnt, in Arktis-Montur auf die Bühne kamen. Selbst den eiskalten Typen war es wohl etwas zu warm. Gespielt wurden dieses Mal sehr viele ältere Lieder, wie ihr am Ende des Beitrages in der Setlist nachlesen könnt. Es war sogar so warm, dass Alexx eine kleine Strippeinlage an den Tag legte- leider hatte er noch etwas darunter... wirklich schade :-D Abgeschlossen wurde das Konzert mit einem Lied, was natürlich nicht fehlen darf- 'Miststück' gepaart mit einer kleinen Rapeinlage. Checker, so mögen wir dich. Nach Eisbrecher betrat eine deutsche Metal Legende die Bühne Doro Pesch. Leicht erkältet ließ sie dich dennoch nichts anmerken und das Publikum war auf ihrer Seite. In Andacht an den kürzlich verstorbenen James Dio spielte sie sogar ein Lied von ihm. Mit Heavy Metal ging es weiter, nun aber mit den US Amerikanern von Overkill. Den Abschluss, wie auf jedem Festival wo sie sind, machten Subway to Sally. Wiedereinmal war es sehr feurig und auch Eric hatte seinen Feuerstab wieder dabei. Die Leuten in den ersten Reihen war auf jeden Fall nicht kalt (Wie auch bei den hohen Temperaturen, selbst in der Nacht). Zum krönendem Abschluss, natürlich zum Lied 'Julia und die Räuber', betraten Peavy von Rage und Alexx von Eisbrecher die Bühne und halfen textlich aus. Echt klasse und ein gelungener Abschluss des Festivals.
Alles in Allem war das diesjährige Rock Harz ein gelungenes Festival, die Sonne schien zum erstem Mal das ganze Festival durch- wobei das schon fast negativ zu sehen war. Wo ich schon bei negativ bin, leider hat mir auch nicht alles gefallen. Allem voran steht dort die miese Wasserversorgung auf dem Camping Ground. Gab es im Jahr zuvor an jedem Dixi-Stand einen eigenen Wasserkontainer, wurde dieses Jahr nur eine einzelne Wasserstelle bereit gestellt. Selbst wenn es leer war, konnte man gut und gerne eine halbe Stunde wegen Wasser anstehen. Ich habe von einigen gehört, die sogar bis zu 3 Stunden gestanden haben- schön wenn grade die Wassertanks leer sind. Zudem empfand ich das Bühnengelände etwas klein. Das Licht-Zelt war viel zu nah an den Bühnen dran, sodass es teils sehr eng wurde und viele Zuschauer schon hinter die Zelte oder gar hinter das Bierzelt mussten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es dort noch guten Sound gab, geschweige denn die Sicht toll war. Teils schien auch die Organisation nicht die beste gewesen zu sein. So vielen die plötzlichen LineUp Wechsel doch sehr negativ aus, besonders wenn man deswegen eine tolle Band verpasst hat (wie ich die Grindfuckers). Auch haben viele erst vor Ort am Eingang erfahren, dass es wieder Müllpfand gab. Dann ging erst einmal das Wühlen nach 5€ pro Person los, gepaart mit dem Raussuchen und Abreißen der Müllsäcke wurde das Füllen des Geländes nur unnötig verzögert. Zu den Wartezeiten selber kann ich wenig sagen. Wir kamen Mittwoch bereits recht früh an und mussten nur eine knappe halbe Stunde warten, bis wir unseren Zeltplatz hatten. Mitunter hat es später länger gedauert. Positiv war hingegen, dass die Wege zum Festivalgelände wiedermal sehr kurz waren. Der Sound war bis auf einige technische Pannen sehr gut und die Feuerwehr hat wirklich für die ersehnte Abkühlung gesorgt. Auch die Dixis waren sehr sauber.
Dennoch halte ich das Rock Harz 2010 mit hauptsächlich positiven Eindrücken in Erinnerung und freue mich auf das nächste Jahr. Nun folgen noch von einigen Bands die SetLists.
Ich hoffe euch hat mein Bericht gefallen, empfehlt mich weiter. Natürlich sind alle Bilder in der Galerie. Euer mÖre
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