Es ist Sommer, auch wenn das Wetter dieser Tage nicht den Anschein macht, ist es jedoch trotzdem Festivalsaison. So auch zum 8. Mal in Bertingen Das Rock unter den Eichen. Bertingen.. ein Ziel welches prädestiniert für jedes Navi ist und wenn man am Ortseingangsschild nicht rechtzeitig bremst, so passiert man gleich wieder das Ortsausgangsschild. Gerade einmal 200 Einwohner hat dieses beschauliche Dörfchen, aber ein vielfaches an Fans der Metalmusik fanden sich hier ein. Wie auch im letztem Jahr war das Gelände klein aber fein. Natürlich unter Eichen gebettet wurde ein Spielplatz kurzerhand abgebaut und das Gelände genutzt. Vor der Bühne sorgte Betonboden für einen sicheren Stand, dahinter, direkt gegenüber der Bühne, war ein kleiner Hügel, auf welchem man bequem sitzen konnte. Von dort hatte man die ganze Bühne im Blick und einen wunderbaren Sound. Erstmals war das RudE 2 tägig und daher wurde auch ein Campingplatz angeboten. Dieser war nicht einmal 3 Gehminuten vom Einlass entfernt und kostenlos. Kostengünstig war auch das Essensangebot, welches durch lokale Anbieter bereitgestellt wurde. Kein extrem überteuertes Zeug wie auf anderen Festivals. Auch der Merch-Stand hatte angenehme Preise. Hat es auf dem Hinweg noch leicht genieselt, so war es vor vor Ort dann trocken. Seit langer Zeit gibt es auch wieder eine „Impressionen“ Galerie mit Bildern abseits des Bühnengeschehens. Nun aber zur Musik Am Freitag dem 22. Juli ging es los. Alle, die etwas länger arbeiten mussten, hatten jedoch nichts verpasst. Erst um Punkt 18 Uhr betrat die erste Band die Bühne. Beginnen durften die Lokalhelden aus Stendal- New Hate Rising. Der knallharte Hardcore riss gleich die noch wenigen Leute mit. Einige der Leute meinten bereits ein wenig randalieren zu müssen. Hier zeigte sich bereits eine Schwachstelle in der Organisation: Die Absperrung zur Bühne bestand nur aus einen simpel aufgestellten Zaun ohne Trittbrett. Daher war es möglich diesen nach belieben hin und her zu schieben und sogar auseinanderzubauen um damit auf dem Boden rumzuschlagen. Sänger Andy drückte es locker mit „Ich sehe, die Security hat alles im Griff“ aus, eingeschritten hatte nämlich keiner. Zweite Band des ersten Tages war dann Dubiosis aus Gera. Musikalisch schwer einzuschätzen gab es deutsche Texte mit einer MetalCore – HardCore – Trash- DeathMetal Untermalung. Schade, dass die Jungs seit der Gründung im Jahr 2000 erst ein Album herausgebracht haben, Potential ist auf jeden Fall gegeben. Die Scheibe hört auf den Namen 'Totgelebt'. Positiv war, dass sie nicht wie Weltstars nur ihren Auftritt spielen und dann verschwanden, sondern sie waren das ganze Wochenende da und mischten sich ins Publikum. So konnte man sich jederzeit mit ihnen unterhalten oder das ein oder andere Foto machen. Band Nummer 3 waren sehr gute Bekannte von Dubioses, weil beide schon häufig zusammen auf Tour waren – Lay Down Rotten. Die Sonne ging langsam unter und so wurde es endlich Zeit für Blut, und so betraten die Musiker gezent mit Kunstblut besudelt die Bühne. Death Metal gepaart mit Trashmetal brachte die Meute erstmals richtig zum Kopfschütteln. Halbzeit auf dem Festival, aber es gibt keine Pause. Es folgt eine Band, die ihre Wurzeln in der damaligen DDR hat. Einst von der Regierung unterdrückt haben sie nun Fans aller Altersklassen. Macbeth. Auffällig die doch eher jugendlichen Fans in der ersten Reihe. Nachdem es Anfang des Jahres Diskrepanzen mit dem Sänger Olli gab, der zwischenzeitlich die Band verlassen hatte, ist er nun doch wieder in der Band und man sah einfach, dass er der Liebling der Fans war. Die Fanschar war wirklich beeindruckend dafür, dass die Band mit dem Album 'Gotteskrieger' erst ein „echtes“ Album hat. Prädikat: Astreiner Heavy Metal für die Massen. Weiterhin versprach Olli, dass es das ganze Wochenende nicht regnen wird.... ob er Recht behalten wird?! CoHeadliner des Abends waren alte Bekannte auf der RudE-Bühne. Der Auftritt von Manos war wieder irgendwas besonderes. Besonders beim Bassist Eule fragt man sich jedes mal, was denn nicht alles an seinem Instrument baumelt. Dieses Mal war es ein Storch. Wer Manos kennt, weiß, dass es keine Lupenreine Auftritte zu erwarten hat, sondern einfach nur purer Chaos gepaart mit chaotischer Musik. Natürlich musste es wieder in völliger Anarchie enden, als die Rutsche aufgebaut wurde und das etliche Leute die Bühne stürmten. Später werde ich noch, wie auch letztes Jahr, ein Video hochladen, welches einfach dieses RemmiDemmi zeigt. Ich sage nur „Bitteschön!“ Headliner an diesen Tag sind die Death Metal Götter Vader. Extra aus Polen angereist um die Haare fliegen zu lassen, erreichten sie kopfschüttelnde Massen. Auch nach über 25 Jahren und etlichen riesen Konzerten (zB Vorband von Metallica) sind sie sich nicht zu schade auch vor kleinerem Publikum ihre Fans zu begeistern. Pünktlich um 1 Uhr war dann der erste Tag zu Ende. Denn Pünktlichkeit wird beim Rock unter den Eichen sehr groß geschrieben. Der Zeitplan steht und wird durchgesetzt, auch wenn dafür einzelne Lieder wegfallen müssen. Der Samstag begann für mich etwas Später, jedoch mit einer kleinen Enttäuschung. Erste Band des Tages war Madstop, die laut ihrer Webseite wohl „Finest Metal aus Potsdam“ gemacht haben ;-) Und für alle die, die wie ich die Show verpasst haben, wird es wohl ein Video geben. Und kam es zu einer kleinen Enttäuschung. Meine Magdeburger Metalhelden Tarabas traten leider nicht auf. Warum konnte leider niemand sagen. Offiziell hieß es „Aus Krankheitsgründen, oder so“. Schade. Dafür durfte die nächste Band, entgegen des Zeitplanes einfach früher anfangen und somit länger spielen. Und zwar waren es die hamburger Jungs von Hardbone, welche klassischen Heavy Metal lieferten. Eingängige Riffs und dazu Texte über Sex, Drugs and Rock'n'Roll und natürlich Weiber waren angesagt. Auch wenn sie eben etwas länger spielen durften, sind die schnell wieder abgehauen. Weder Autogramme noch einen Merch-Stand gab es, weil die Männer noch zu einem anderen Auftritt mussten. Etwas Schade für die Fans wie ich finde. Es folgte eine Band, deren Mitglieder schon ständig über das Gelände hat wuseln sehen. Und zwar halfen die Beiden Sänger Jörg und Mühle beim Aufbau des Festivals. Rede ist von den Magdeburgern, die Metalcore, Hardcore und Death Metal vereinen - Blackest Dawn. Genaugenommen sind die Mitglieder ja auch von den umliegenden Dörfern und daher waren auch viele Fans dabei, die nicht weit anreisen mussten. Etwas für Unmut sorgte die doch recht eigenwillige Interpretation des Amon Amarth Liedes 'The Pursuit of Vikings'. Dennoch trugen die Fans Sänger Jörg auf Händen, als dieser von der Bühne sprang. Halbzeit an diesem Tage und es kamen Engländer auf die Bühne, oder waren es doch Deutsche? Ok es waren Deutsche, die Engländer coverten. Powerslave, eine Iron Maiden Coverband. Mich persönlich überzeugte die Band nicht. Sie waren vom Original zwar nicht weit entfernt, aber irgendwie fehlte das letzte Quäntchen. Vor allem der Sänger überzeugte mich absolut nicht, kein Vergleich zu Bruce Dickinson. Vor allem dieses wir-sind-Engländer Gehabe nervte mich etwas. Zudem wirkt die Band durch ihren Pressetext selbst etwas arrogant auf mich, wenn sie sich selbst als perfekte Kopie bezeichnen. Hier zeigte sich auch wieder eine Schwachstelle der Security. Als Sänger Alex zu 'The Trooper' eine Englandflagge raus holte sprang ein „Fan“ auf die Bühne und wollte sie mit einem Feuerzeug anzünden- niemand reagierte. Der Sänger selbst musste die Flagge in Sicherheit bringen und ihn von der Bühne geleiten. Von jemanden „Offizielles“ keine Spur. Erst bei den jewails letzten Bands des Abends war wirklich Security anwesend. Jetzt würde es folkig, Ragnaröek betraten die Bühne.. also nicht direkt. Zuerst betrat eine nicht zu verachtende Dame die Bühne, welche nicht nur einige Fackeln anzündete, sondern auch den Männern etwas „einheizte“. Leider verschwand sie dann wieder viel zu schnell und es kamen die alten Männer :-D Mit Dudelsack und e-Gitarren brachten sie etwas Mittelalter nach Bertingen. Die Show war überzeugend, erst recht weil zwischendurch die Dame immer wieder erschien und abermals nicht nur durch das Feuerspucken etwas für „Wärme“ sorgte. Das Oooooh aus dem Publikum wenn sie verschwand war jedenfalls nicht zu überhören. Einige Lieder des neuen Album 'Eiskalt', welches am 30.09. erscheinen wird, wurden bereits angespielt. Passend dazu wird es auch eine kleine Release-Tour geben. 4 Bands kommen noch, aber es war bereits der Auftritt der Headliner. ?!. Zumindest der „Headliner der Herzen“. Die Excrementory Grindf*** Da ich mich ja ab und an als seriös bezeichne, gibt es bei mir natürlich keine Sternchen - die Rede ist natürlich von den Excrementory Grindfuckers. Ganz nach dem Motto „Musik machen andere“ folgte Musik der etwas anderen Art. Ein Kommentar bei Youtube war „Die Grindfuckers covern nicht, sie machen Musik besser!“ und genau so ist es auch, sie interpretieren bekannte Melodien einfach neu und dichten dazu einen neuen Text. Zu der Show kann man nicht viel sagen, als dass man sie einfach miterleben MUSS. Bereits der ewig langweilige Soundcheck ist hier ein Highlight. Eine Band, die wenigstens mit ihrem Publikum interagiert. Seien es Beleidigungen, mitsingen, SchnickSchnackSchnuck spielen, oder einfach eine Polonaise quer übers Festivalgelände, Striptease Einlagen oder einfach Schunkeln – einfach mal mitmachen!! Ein Video, welches Dienstag oder Mittwoch folgen wird wird es sicherlich zeigen. Auch der Sängerwechsel mit Horn vor nicht als zu langer Zeit hat der Band keinen Abriss getan. Auch wenn nun ein Köllner ins Mikro brüllt, es ist einfach sau lustig. Zudem hatte die Band einfach mal die längste Setlist, die ich bei einer nicht fulltime Show gesehen habe. Jedoch fiel vor allem dieser Band das Zeitmanagement böse in den Rücken. Das letzte Lied 'Final Grindown' konnte nicht gespielt werden, weil sie 2 Minuten über der Zeit waren und ihnen einfach der Strom abgedreht wurde. Sänger Him äußerte sich später am Merch-Stand etwas abwertend darüber, aber so ist nun mal das Konzept. Dafür gab es dort auch Shirts und CDs für gerade einmal 10€! Anknüpfend an Ragnaröek hätte eigentlich auch direkt diese Band auftreten können, es ging mit Pagan weiter. Black Messiah waren an der Reihe. Metal gepaart mit Violinenklängen und dazu passende Texte. Wieder einmal durfte die Mähne geschüttelt werden. Bleibt zu hoffen, dass es bald ein neues Album gibt. Zeit wird es mal wieder. Die CoHeadliner des Samstags traten unter dem Motto „Germanys next Death Metal“, den Namen des neuen Albums auf. Debauchery kamen typisch blutverschmiert auf die Bühne. Natürlich hilft Blut nicht alleine ein Klischee zu erfüllen, Blut an einer halb nackten, großbusigen Frau doch eher. Und wenn sie nun noch Feuer spuckt ist alles perfekt- sprich hier wurde das Klischee perfekt rüber gebracht. Dazu noch die eingängige Musik und die Masse war voll dabei. Und schon kam die letzte Band. Mitten auf dem Poster stand ganz groß ihr Name. Erwartet von den Fans, bekannt in ganz Deutschland waren sie bereits auf allen großen Bühnen, die man sich vorstellen kann. Und dennoch scheuen sie auch dieses noch recht kleine Festival nicht. Die Rede ist natürlich von Sodom. Waschechter TrashMetal seit fast 30 Jahren und kein Ende. Am Mikro unverkennlich der Onkel Tom, der mit seiner charmanten Art fast schon schwiegermutters Liebling sein könnte. Auch wenn er mir eine Visitenkarte weggenommen hat, auf der eigentlich unterschreiben sollte :-D aber es sei ihm verziehen. Was soll man zu dieser Band schon groß schreiben? Wer sie nicht kennt ist selbst Schuld. Technisch ausgereift, super Stimmung, geiler Sound, einfach der perfekte Abschluss für das Rock unter den Eichen 2011. Abschließend kann man nur hoffen, dass es nächstes Jahr noch besser wird. Kaum zu toppen gibt es hier und da doch noch etwas Potential. Auch wenn der Sound schon sehr gut war, gab es ab und an jedoch Songs, bei denen der Sound zu wünschen übrig ließ. Vor allem die Höhen pfiffen manchmal in den Ohren. Vor allen in Sachen Sicherheit kann man etwas aufstocken. Der rudimentäre Graben und zu wenige Securitys fielen mir sehr negativ auf. Nur die Subwoofer verhinderten, dass der Graben gänzlich verschwand. Klassische „Konzertzäune“ mit Tritt wären defintiv angebrachter gewesen. Ein gewisser Abstand zur Bühne hätte auch verhindert, was bei Powerslave vorgefallen ist. Zudem ist die Arbeit der Pressevertreter dann leichter, als wenn sie immer einen Zaun in den Rücken bekommen.
Was jedoch positiv ist und unbedingt weiterhin so bleiben soll ist der Bezug zum Publikum und das Preisniveau. Dieses Jahr kosteten beide Tage zusammen gerade einmal 29€, für die gebotenen Bands ein unschlagbarer Preis. Wie eingangs beschrieben war auch die Verpflegung, sei sie fest oder flüssig, preislich sehr angenehm. Ich freue mich schon auf das nächste Jahr. Zudem gibt es für alle, die nicht dort da waren, aber eine Festivalbändchen Sammelleidenschaft haben wie ich, auf dem Metal Embrace die Möglichkeit einfach den Veranstalter oder Jörg & Mühle von Blackest Dawn zu suchen, diese haben noch Bändchen übrig und rücken diese sogar raus. Also wir sehen uns dann in Barleben beim Metal Embrace. Im Übrigen hatte Olli von Macbeth Recht- es blieb das ganze Wochenende trocken =) Euer mÖre
Setlists
Grindfuckers 01- Wer will Grindfuckers? 02- Schnaps 03- Excrementory 04- Looking for Grindcore 05- Heimscheisser 06- Karamba 07- Schnick Schnack Schnuck 08- Grindcora 09- Veganerweibchen 10- Ein Bisschen Grind muss sein 11- Du hörst kein Grind 12- Halb & Halb 13- Taschengeld 14- Und jetzt schön Crack 15- Nein, kein Grindcore 16- Picknick 17- Blitz 18- Vater Morgana 19- Staatsgrind (20- Final Grindown, nicht gespielt)
Powerslave 01- Aces High 02- Wrathchild 03- Wasted Years 04- The Troper 05- Can I Play With Madness 06- The Number of the Beast 07- Fear of the Dark 08- Hallowed be thy Name 09- Iron Maiden 10- Run to the Hills
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