Zita Rock&Folk 2011 Berlin - Nachbericht

Zita Rock und Folk 2011- Auch dieses Jahr wurde wieder in die Zitadelle Spandau gerufen. Samstag und Sonntag den 18.+19. Juli wurde Berlin gerockt... und öhm... gefolkt :-D
Leider aber verhieß der Wetterbericht dieses Jahr nichts gutes. War es letztes Jahr noch extrem heiß, ohne Wolken mit praller Sonne, verdeckten die Wolken dieses Jahr fast nahezu den kompletten Himmel.

Aber fang ich am Anfang an. Der Samstag begann mit Regen, welcher jedoch zum Ende hin aufhörte, zwischendurch jedoch wasserfallartige Regenschauer bot.

Leider beginnt der Samstag auch mit einer schlechten Nachricht meiner seits- Mir ist eine Speicherkarte kaputt gegangen, sodass nahezu alle Bilder der ersten Band ZIN verloren gegangen sind. Natürlich bevor ich sie sichern konnte. Daher kann ich leider nur wenige Bilder der Band aus Leipzig zeigen. Aber auch wenn noch nicht so sehr viel Leute dort waren, haben sie einen guten Anfang gemacht- leider eben im Regen. Musikalisch erinnerte die Band sehr stark an Placebo, also eher alternative Rock. Auch die Stimme des Sängers erinnerte mich sehr stark daran.

Die 2. Band des Tages traten mit einem Versprechen auf die Bühne, dem ich Anfangs nicht trauen wollte- Mono Inc. Und zwar versprachen sie, dass sie Sonne bestellt und vor allem den Regen abbestellt haben. Gesagt getan hörte der Regen wirklich im Verlauf des ersten Liedes auf, und setzte erst am Ende des letzten Liedes wieder ein. Sänger Martin Engler  hatte sein Versprechen also eingehalten. Natürlich wurde auch wieder ein Beitrag für das Video-Tour-Tagebuch gedreht, was jedoch sehr stark nach einer Apple Werbung klang. So wurde mehrfach erwähnt, dass explizit ein Handy aus der letzten Generation benutzt wurde, weil er die normale Filmkamera vergessen habe. Jedenfalls ist das Tourtagebuch. Folge 99 entstand also in Berlin, und wird sicherlich bald im YouTube-Channel online sein: http://www.youtube.com/user/monoinc
Im Übrigen treibt es Mono Inc auch am 18.11.2011 in mein schönes Magdeburg =)

Die 3. Band an dem Tage waren nun Zeraphine. Natürlich wieder im strömendem Regen, wie man es vermutlich auch auf den Bildern erkennen kann. Jedoch war Sänger Sven Friedrich der erste, der sich auch im Regen auf den Bühnenvorbau traute. Am Ende war er genauso nass wie die Fans. Vorgestellt wurden alte Lieder, aber auch Neue vom aktuellem Album Whiteout.

Die nächste Band gehört auch nach über 20 Jahren nicht zum altem Eisen, und schafft es Jung und Alt in Bewegung zu bringen. Project Pitchfork sorgten mit ihrem Synthrock dafür, dass selbst Leute die Band nicht kannten, sich einfach bewegten mussten. Auch wenn es kein aktuelles Album gibt (Das Letzte ist aus 2010) würden aktuelle wie auch alte Lieder gespielt, sodass eben alte und neue Fans auf ihre Kosten kamen. Weiterhin vertrieb die Musik auch die Wolken, zumindest die Regenwolken um der folgenden Band eine trockene Bühne zu hinterlassen.

Nicht weit hatte es die nächste Band. Blutengel aus Berlin. Und nein, ich bringe nicht wieder dieses „Dieter Bohlen der schwarzen Szene“, ich sage einfach: Chris Pohl betrat mit einer Menge weiblicher Unterstützung die Bühne. Zunächst waren da die beiden Sängerinnen, die sich immer abgewechselt haben. Dann wären noch die beiden Keyboarderinnen zu nennen, welche bei mir jedoch stark den Anschein erregten, dass sie nur Bühnenbild waren, aber nicht wirklich für die Musik verantwortlich waren. Und dann immer wieder wechselnde Tänzerinnen. Egal ob normales Getanze, ein phychologes Spiel, oder Feuershow, die Mädels haben die Show wirklich extrem aufgepeppt. Sehr nett, wenn auch ungeplant, war die Feuereinlage, wo sich eine Feuertänzerin kurzzeitig angezündet hat.

Und das gute Wetter hielt auch für die letzte Band an. Abermals, wie schon sooft zuvor kam mein Lieblingsbayer auf die Bühne. Der Checker und Eisbrecher. Zwar traten sie wie letztes Jahr schon im Wintermantel auf, half dieser vielmehr gegen den Regen, welcher ab und an mal kurzzeitig viel. „Leider können wir euch keine halbnackten Weiber bieten- aber jetzt kommen wir faltigen Säcke“ war ein netter Seitenhieb auf Blutengel, die ja direkt vorher liefen. Aber nein, der Checker war sogar noch böser und wärmte eine Geschichte vom letztem Jahr auf „Raise you motherfuckin hands in die Luft“ war ein Seitenhieb auf den Terminal Choise Auftritt vom letztem Jahr- ein anderes Projekt von Chris Pohl. Alexx war auch der einzige, der sich dieses mal ins Publikum getraut hat.... und danach nur mit Hilfe der Security wieder auf die Bühne kam. Eisbrecher waren jedenfalls der perfekte Headliner für den „Rock-Tag“. Verwirrung auch über die Musiker. Wie ich nach dem Konzert nachlesen musste, haben Bassist Olli und Schlagzeuger Sebastien die Band verlassen und an ihre Stelle sind nun Dominik und Achim getreten.


Der 2. Tag
Dieser Tag lief ja unter dem Thema „Folk“. Es begann mit einer für mich sehr langweiligen Band. Qntal lieferten eine Mischung aus altem Gesang und elektronischen Einflüssen. Jedoch lag mir die Tonlage und generell die Gesangsform der beiden Sängerinnen gar nicht. Es klang zwar interessant, aber war nicht mein Fall. Dabei muss man auch im Hinterkopf halten, dass es sich hier um gelernte Sängerinnen handelt. Weiterhin fand ich, dass der Gitarrist immer desinteressiert dreingeschaut hat. Aber macht euch selbst einen Eindruck.

Zweite Band an dem Tag verursachte auch Verwunderung. Den Sänger, den kennt man doch. Und die anderen Leute auf die Bühne kommen einem auch sehr bekannt vor. Ein Blick auf das LineUp brachte dann Gewissheit- Weder Corvus Corax, noch Tanzwut- nein der Sänger Teufel mit deinem „Solo“ Projekt mit passendem Namen- Teufel. Musikalisch war ehrlich gesagt kaum ein Unterschied zu Tanzwut auszumachen. Gespielt wurden, aufgrund von mangelndem Material, die Lieder vom einzigem Album „Absinth“. Ein sehr treffender Albumtitel, weil die Band deren Lust wohl nicht selten verfällt. Lustig nebenbei, dass das „3. Glas“ 2 mal geleert wurde.

Nummer drei an diesem Tag waren die GothRocker von End of Green. Der Musikstil war hier wirklich dem Wetter angepasst. Passend zum Regen waren auch die Texte, die eher depressiver Natur sind. Auch wenn sie gut gerockt haben, und das Publikum dem gefolgt ist, klangen die Lieder sehr eintönig und gleich. Wären keine Pausen zwischen den Liedern gewesen, hätte man fast die Liedwechsel verpasst.

Danach kam Samsas Traum

Vorletzte Band des Abends passte dann perfekt in das Folk-Thema rein- Schandmaul. Flöten, Dudelsäcke, Gitarren und dabei die schöne Stimmt vom Sänger Thomas Lindner. Alles wirklich mittelalterlich, außer dieser Armschlinge. „Wir waren vor einigen Tagen bei einem Benefitz Fußballspiel, und nun ja, es hat sich gezeigt, dass ich wohl nicht Fußballspielen kann“, Resultat war ein gebrochener Arm von Thomas. So musste beispielsweise bei der aktuellen Single „Hexeneinmaleins" auf das Akkordeon verzichtet werden. Das war jedoch der richtige Moment für den armen Herren, der die Gitarren immer nur halten muss, weil er dufte wenigstens die Gitarre übernehmen und somit unter die gebrochenen Arme greifen. Gespielt wurden Lieder vom neuem Album Traumtänzer, aber auch alte Lieder. Letztes Lied war dann natürlich Walpurgisnacht.

Headliner des 2. Abends waren dann die Finnen von Apocalyptica. Weniger Text, dafür aber viel Metal und sehr viel Haareschütteln. Die Musik kann man natürlich schlecht beschreiben, es ist einfach Apocalyptica und jeder sollte sie kennen. Metal nur mit Streichinstrumenten ist einfach einzigartig. Bereits das 3. Lied war typisch: ein Metallica Cover „Master Of Puppets“. Metallica war diesen Abend des öfteren geistig anwesend, einige Lieder von ihnen wurde gespielt, natürlich auch 'Nothing Else Matters'. Ganz ohne Text war es auch nicht. Die Stimme der Band war wie bereits auf den zurückliegenden Touren seit 2009, Tipe Johnson. Nett auch die Ansage vor dem letztem Lied „And now there is the last song, where you can scream you bloody toungs out- actually there are no lyrics, so have fun“. Und damit endete das diesjährige Zita Rock&Folk.

Sontag Punkt 22Uhr war es wieder vorbei. 2 Tage Musik in wunderschöner Kulisse gingen zu Ende. Durchnässt bist auf die Knochen, aber glücklich.

Ein riesen Lob muss ich auch den Veranstaltern aussprechen. Es lief einfach alles nach Plan ab. Leider verhinderte der zu straffe Zeitplan die ein oder andere Zugabe, aber man musste sich hier schlichtweg an behördliche Vorgaben halten, dass es einfach pünktlich 22 Uhr leise sein muss. Auch wir Pressevertreter wurden extrem freundlich behandelt, so etwas habe ich noch nie erlebt.
Die Händlermeile war übersichtlich, aber dennoch reichhaltig. Auch die Preise für Getränke und Speisen waren sehr ok. Interessierte konnten sich auch die Zitadelle selbst anschauen oder in den Fledermauskeller gehen. Ein OpenAir der anderen Art.

Ich hoffe ihr hattet genau so viel Spaß wie ich, und euch hat der Regen auch nichts ausgemacht. Bis nächstes Jahr, hoffentlich mit einem Wetter, welches zwischen 2010 und 2011 liegt.

Euer mÖre

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